Sie gehen zum Telefon und wählen den Notruf 112

Übrigens, dieser funktioniert europaweit !

Sie sind jetzt mit der Integrierten Leitstelle in Freudenstadt verbunden. Hier kümmert sich sofort einer von zwei Leitstellendisponenten, die 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr diesen Service sicherstellen.
Jetzt erfolgt die Notrufabfrage:

Wo brennt es ? (Ort)
Was brennt ? (Haus, Auto ...)
Wie viel brennt ? (Ausmaß)
Welche Gefahren ? (Personen ...)
Warten auf Rückfragen !

Anhand dieser Angaben stuft der Disponent die Gefahr ein und alarmiert die entsprechende Feuerwehr nach vorgegebener Alarm- und Ausrückeordnung.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie so viele Angaben wie möglich machen.

Als Beispiel. Sie rufen an und sagen nur bei mir in der Hauptstraße brennt es, kommen Sie schnell und legen dann wieder auf (dies passiert oft).
Doch ....
Was brennt ? Haus o. Mülleiner ?
Welche der 16 Hauptstraßen im Landkreis Freudenstadt ist gemeint und welche Hausnummer. Sind Personen in Gefahr ?

Der Funkmeldeempfänger von ca. 60 Einsatzkräften der Abteilung Horb-Stadt und ca. 25 Einsatzkräften der zuständigen Abteilung vor Ort wird jetzt aufgrund eines gemeldeten Wohnungsbrandes ausgelöst.

Warum soviel ?
Der Personalfaktor unserer Feuerwehr liegt tagsüber derzeit bei 3, das heißt, um einen Feuerwehrmann/frau sicher für diesen Einsatz zu bekommen müssen wir 3 alarmieren. Nachts und am Wochenende liegt der Faktor bei 2. Dies ist bedingt durch Urlaub, Krankeit, Ortsabwesenheit, dienstliche Verhinderung, bzw. Aufsicht der eigenen Kinder (...)
Der Löschzug besteht aus 22 Einsatzkräften.
Reichen die alarmierten Kräfte nicht aus, bzw. es fehlen wichtige Funktionen wird sofort nachalarmiert.

Dass diese große Anzahl von gut ausgebildeten ehrenamtlichen Einsatzkräften überhaupt zur Verfügung steht, ist sehr viel notwendig:

- Ständige Mitgliederwerbung
- Jugenfeuerwehr / Jugendarbeit
- Grundausbildung (80 Stunden)
- Atemschutzausbildung 25 Stunden
- Zusatzausbildungen (...)
- Zahlreiche Übungsdienste im Jahr
- Einsatzbereitschaft auch in der Urlaubszeit
- Zahlreiche theoretischen und praktischen Weiterbildungen
-Es dauert Jahre und hunderte von Stunden um erfahrene Einsatzkräfte auszubilden.
- Vieles, vieles mehr

Am Feuerwehrhaus angekommen, heißt es jetzt schnell die persönliche Schutzausrüstung anzulegen.
Welche Funktion muss im Fahrzeug besetzt werden ?
- Atemschutzgeräteträger ?,
- Maschinist (Fahrer) ?,
- Gruppenführer ?,
hat der Feuerwehrangehörige diese notwendige Qualifikation oder muss evtl. nachalarmiert werden ? Reichen die Kräfte überhaupt aus oder muß aufgrund der Tagesverfügbarkeit, Urlaubszeit (...) nachalarmiert werden?

Das Fahrzeug ist jetzt mit den entsprechenden und notwendigen Feuerwehrangehörigen besetzt und rückt zur Einsatzstelle aus.
Über Funk wird der Intergrierten Leitstelle mitgeteilt, dass die Feuerwehr den Einsatz übernommen hat. Würde sich hier niemand zeitnah melden, alarmiert die Leitstelle unverzüglich nach.

Unterwegs ist jetzt ein kompletter Löschzug einschließlich bzw. zusätzlich des Einsatzfahrzeuges der Feuerwehrabteilung vor Ort.

An der Einsatzstelle angekommen, wird jetzt die Lage erkundet. Sind die alarmierten Kräfte ausreichend oder muss über die Leitstelle weitere Kräfte angefordert werden ?
Ist die Löschwasserversorgung ausreichend ?
Innerhalb von weinigen Minuten wird an der Einsatzstelle eine Führungstruktur aufgebaut, die es uns ermöglicht, die ganzen Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge taktisch und technisch zu koordinieren.
Reichen die Atemschutzugeräteträger aus ? Die Einsatzzeit kann aufgrund der physischen und psychischen Belastung auf 10 Minuten begrenzt sein. Dann muss eine Ablösemannschaft bereits parat stehen !
Zusätzlich muss gewährleistet sein, dass weitere Einsätze, die parallel im Stadtgebiet auftreten können ebenfalls abgearbeitet werden können.